Richtiges Zitieren – das Fundament einer jeden wissenschaftlichen Arbeit
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Eine Masterthesis geht mit viel Arbeit und oftmals durchwachten Nächten einher, in denen dicke Bücher gewälzt werden. Ohne fremde Quellen, aus denen Sie Ihr Wissen beziehen, ist das Verfassen einer fundierten Arbeit kaum möglich.
Die Personen, die Ihre Arbeit lesen und bewerten, möchten wissen, woher Ihr Wissen rührt. Theoretisch könnten Sie sich alles einfach ausdenken. Um die falsche Wiedergabe von Informationen zu vermeiden, benötigen Sie Quellenangaben.
Diese müssen richtig zitiert werden, sodass sich der Ursprung Ihrer Informationen eindeutig und logisch nachvollziehen lässt. Es genügt nicht, am Ende einer Seite alle verwendeten Bücher aufzulisten. Ihre Zitate sollten deutlich gekennzeichnet sein, und Ihren Quellenangaben sollte man entnehmen können, wann sie veröffentlich wurden, wer die Autorin ist oder der Autor ist und welcher Seite des Werks Sie das Zitat entnommen haben. Zu viel auf einmal? Beginnen wir von vorne!
Direkte und indirekte Zitate
Als direktes Zitieren wird das wortgetreue Wiedergeben einer bestimmten in einer Quelle vorzufindenden Äußerung bezeichnet. Ein solches wortwörtliches Zitat beginnt und endet immer mit der deutschen Variante der Anführungszeichen: „Anfang des Zitats und Ende des Zitats“.
Der Wortlaut wird nicht verändert, ebenso wenig die Schreibweise. Das heißt, dass Sie die Passage samt Zeichensetzung und Fehlern übernehmen müssen. Da einige alte Texte seit der Rechtschreibreform als fehlerbehaftet einzustufen sind, kennzeichnen Sie diese am besten mit [sic]. So verdeutlichen Sie, dass ein Fehler nicht auf Sie zurückzuführen ist, sondern bereits vorhanden war.
Ebenfalls zum Einsatz kommen die eckigen Klammern, wenn Sie Bestandteile des Zitats auslassen. Durch [..] wird die Auslassung eines Wortes kenntlich, durch […] die Auslassung mehrerer Wörter. Achtung: Das Auslassen von Bestandteilen zu Anfang oder Ende des Zitats ist nicht hervorzuheben.
Wichtig ist auch die Beachtung der Drei-Zeilen-Regel: Überschreitet ein Zitat drei Zeilen oder 40 Wörter, muss es durch Einrücken vom Rest des Textes abgehoben werden.
Im Falle eines indirekten Zitats greift die verfassende Person die Meinung oder die Ergebnisse einer Quelle auf, gibt sie aber in einem anderen Wortlaut wieder, zum Beispiel: „Laut XY sind korrekte Quellenangaben notwendig.“ Auch hier muss eine Quellenangabe angefügt und gekennzeichnet werden, welchen Teil genau Sie der Quellenangabe zuordnen – dies wird mit Anführungszeichen deutlich gemacht. Sollten Sie nur Satzteile übernehmen, empfiehlt es sich, eckige Klammern und Auslassungspunkte zu nutzen, beispielsweise: XY ist der Auffassung, dass Quellen nur herangezogen werden sollten, falls sie „[…] aussagekräftig erscheinen und eine Aussage unterstützen“ (vgl. XY 1992, S .60).
Zitierweise und Literaturverzeichnis
Es gilt verschiedene Formen des Zitierens zu unterscheiden. Zwei Optionen sind die deutsche Zitierweise und der Harvard-Stil. Welche Sie wählen, hängt von den Vorgaben Ihrer Hochschule oder Universität ab.
Im Falle der deutschen Zitierweise werden die Quellen von Zitaten in Form von Fußnoten aufgeführt. Bedienen Sie sich der amerikanischen Zitierweise, sind die Quellen im Kontext der zitierten Passage im Fließtext festzuhalten.
Was ist eine Quelle?
Auch mit Blick auf Quellen ist es wichtig, zu differenzieren: Es wird in Primär- und Sekundärliteratur, Printmedien und Internetquellen unterteilt.
Der Begriff der Primärliteratur bezeichnet das Werk an sich, beispielsweise eine Kurzgeschichte von einem berühmten Schriftsteller. Sekundärliteratur hingegen umfasst Schriftstücke, die sich mit der Kurzgeschichte befassen, also beispielsweise eine Interpretation leisten.
Der Unterschied zwischen Printmedien und Internetquellen ist schnell erfasst: Den Printmedien sind alle gedruckten Stücke, beispielsweise Bücher, Zeitungen und Magazine, zuzuordnen. Da das Einholen von Informationen aus dem Internet nicht mehr wegzudenken ist, spielen Internetquellen mittlerweile ebenfalls eine wichtige Rolle für das wissenschaftliche Arbeiten.
Unverzichtbare Angaben
Stets anzuführen sind die Autorin oder der Autor, das Veröffentlichungsjahr sowie die Seite des Werks, der eine bestimmte Passage entnommen wurde. Diese Reihenfolge wird üblicherweise verwendet, sofern die Vorgaben der Hochschule oder Universität nicht anders lauten.
Wird Sekundärliteratur verwendet, sollte, falls die Primärliteratur bekannt ist, sowohl das eine als auch das andere in die Quellenangabe einbezogen werden, sodass sich Folgendes ergibt: Original 1948, S. 11, zitiert nach XY 2016, S. 210.
Die besondere Rolle von Internetquellen
Das Heranziehen von Internetquellen ist heute keine Seltenheit mehr. Sie nehmen in den Quellenangaben jedoch nach wie vor eine Sonderposition ein. Hier sollten ebenfalls die Autorin oder der Autor, das Veröffentlichungsjahr sowie die relevante Seiten (sofern vorhanden, beispielsweise im Falle von PDF-Dokumenten) angegeben werden. Lassen sich die Autorin oder der Autor und/oder die Veröffentlichungsdaten nicht finden, gilt es zu hinterfragen, wie sinnvoll, notwendig und vertrauenswürdig die Quelle ist.
Im Quellenverzeichnis sollten Sie zusätzlich die genaue Internetadresse und das Abrufdatum festhalten. Das Internet ist schnelllebig, und oftmals werden Artikel aus dem Netz genommen oder aktualisiert.
Richtiges Zitieren schont die Nerven
Von Anfang an richtig zu zitieren, während die Masterarbeit verfasst wird, mag vielen haarsträubend erscheinen. Doch es spart viel Aufwand. Nach Vollendung des Schreibprozesses alle relevanten Quellen zusammenzusuchen, kostet Sie Zeit, die Sie in die Korrektur investieren könnten. Setzen Sie sich deshalb im Vorfeld mit den Anforderungen an wissenschaftliches Zitieren auseinander und pflegen Sie die Quellenangaben ebenso wie das Literaturverzeichnis von Anfang an.
Tipps und Tricks zum Verwenden von Zitaten
Beachten Sie diese Regeln, sollte das richtige Zitieren kein Problem mehr darstellen. Einige Tipps und Tricks möchten wir Ihnen aber noch mit auf den Weg geben:
1. gut dosiert verwenden
Zitate sollten Ihre Argumentation bereichern und unterstützen. Daher sind sie eher sparsam und nur dann zu nutzen, wenn Sie der Ansicht sind, dass es sinnvoll ist und die Autorin oder der Autor es auf den Punkt gebracht hat.
2. flüssige Schreibweise
Zitate sollten möglichst flüssig in den Text integriert werden. Da Sie als Bereicherung dienen, sollten sie sich gut lesen lassen und keinen holprigen Text entstehen lassen, indem sie lieblos und ohne Hintergedanken eingefügt werden.
3. Aneinanderreihungen vermeiden
Mit Ihrem Text präsentieren Sie von Ihnen angeeignetes Wissen. Zitate bilden aber immer noch das Gedankengut anderer. Ein Aneinanderreihen ist somit zu vermeiden, denn dies weist darauf hin, dass Sie das Thema nicht ausreichend durchdrungen haben, um es in eigenen Worten wiedergeben zu können. Zudem sollten Sie sich nicht ausschließlich direkter oder indirekter Zitate bedienen, sondern eine passende Mischung integrieren.
Das Einhalten dieser Regeln und das Beachten der Tipps machen richtiges Zitieren in Ihrer Masterarbeit möglich. Wenn Sie sich von Anfang an genügend Zeit dafür nehmen, können Sie sich viel Leid und Ärger sparen. Viel Erfolg beim Schreiben und Zitieren! Wir sind zuverlässig erreichbar, wenn Sie einen professionellen Zitationscheck, ein Korrektorat oder ein Lektorat benötigen, um auf der sicheren Seite zu sein.